Rinteln,

Wie ein Kanalrohr entsteht ...

Sie liegen in unseren Häusern und Straßen und erfüllen mit der Beförderung von Wasser ihre Aufgabe – Kanäle. Meist unterirdisch als Regenwasser- oder Abwasserkanal, aber auch als Durchlauf unter Straßen und Schienen leiten sie das Wasser ab.

Im Rahmen der Fachausbildung „Kanalbau“ war unsere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen vergangenen Mittwoch (14.09.22) bei der Firma BERDING BETON im Rohrwerk in Rinteln zu Gast.

Vor Ort begrüßten uns Stefan Niehaus (Vertriebsleitung) und der Werksleiter Michael Engelen zur Werksführung.

Zu Beginn stellte uns Stefan Niehaus das Unternehmen BERDING BETON vor. An den insgesamt 52 Standorten in Deutschland und den Niederlanden produziert das Unternehmen neben Kanalrohren mit unterschiedlichen Durchmessern eine ganze Bandbreite an Betonwaren. Von weiteren Kanalbauteilen wie Kontrollschächten, Schachtringen und anderen Formteilen über Betonpflaster in verschiedenen Ausführungen, Produkte für den Gartenlandschaftsbau und das Regenwassermanagement bis hin zum Transportbeton.

Im Bereich Kanalbau stehen je nach Einsatzort und Einbauanforderung verschiedene Betonqualitäten, Rohrquerschnitte und Wandstärken zur Auswahl.

Im Rahmen der Werksführung konnten wir den Herstellungsprozess Schritt für Schritt mitverfolgen. In der vollautomatischen Anlage wird nach Eingabe der Produktionsparameter zu Beginn in einer großen Mischanlage der Frischbeton aus Zement, Wasser und verschiedenen Zuschlagsstoffen wie Split, feinem und grobem Kies und Sand angemischt.

Der Frischbeton wird in einem Schüttkübel über eine Schienenanlage in die Produktionsanlage gefahren, in der die Rohrschalung in der Betonieranlage schon vorbereitet steht. Die Schalung besteht aus einem Kern, einer Außenschalung und den Ringen, die jeweils die Rohrenden im Frischbeton abbilden. Am Muffenende wird im Vorfeld eine Gummidichtung auf dem Schalungsring aufgezogen. Diese bildet dann den Dichtring im fertigen Betonrohr.

Jetzt wird der Frischbeton über einen Trichter der Förderanlage zugeführt und in die Schalung eingebracht und währenddessen durch einen Schalungsrüttler verdichtet. Nach dem Betoniervorgang fährt die Anlage den Rohling aus der Schalung auf eine Zwischenstation zur händischen Nachbearbeitung. Hier werden Betonreste entfernt und eine kurze Sichtkontrolle durchgeführt.

Anschließend fährt ein Kran das Rohr in die Trocknungshalle, wo der Beton einen Tag lang weiter aushärten kann. Auf dem Rückweg nimmt der Kran ein Rohr aus der Produktion vom Vortag auf und führt es der Qualitätssicherung zu. Hier werden eine Dichtheitsprüfung durchgeführt, sowie die Rundheit des Rohres gemessen, bevor es im Außenbereich des Werksgeländes gelagert wird.

Ein beeindruckender Produktionsablauf, der eine hohe Qualität des Endproduktes sicherstellt.

Während der Führung erläuterten Niehaus und Engelen die einzelnen Produktionsschritte. Bei Kaffee und Kuchen im Anschluss beantworteten uns die beiden in netten Gesprächen weitere Fragen.

Wir freuen uns, dass wir das Rohrwerk Rinteln besichtigen durften und bedanken uns recht herzlich.

Text: Manuel Laeuffer


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